Es gibt kaum eine Erkrankung oder kaum ein Symptom, das heutzutage nicht mit Rauchen zumindest in Verbindung gebracht wird. Während dies noch bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts eine recht kontroverse Meinung war und selbst Ärzte Werbung für Zigaretten machten („gut für die Lunge“), weiß heute jedes Kind über die möglichen Gefahren für die Gesundheit Bescheid. Auch wenn sie keine vergleichsweise schwere Erkrankung sind, werden auch Augenringe und Rauchen miteinander in Verbindung gebracht.
Warum an dieser These wirklich etwas dran ist und warum Rauchen als eine mögliche Ursache von Augenringen gelten kann, versuche in diesem Artikel kurz zusammenzufassen.
Warum kann Rauchen Augenringe verursachen?
Zunächst einmal ist der Zusammenhang wohl keine große Überraschung, da es auch einen Zusammenhang zwischen Rauchen und vorzeitiger Hautalterung gibt. Auf Zigarettenpackungen sieht man, abgesehen von Hinweisen auf schwere Krankheiten wie Krebs oder Herzprobleme, auch hin und wieder den Warnhinweis „Rauchen lässt Ihre Haut altern“.
Und obwohl Augenringe in allen Altersstufen vorkommen können, werden sie auch mir vorzeitiger Hautalterung assoziiert. Aus den folgenden Gründen kann man Augenringe und Rauchen miteinander in Verbindung bringen.
Durchblutungsstörungen
Rauchen kann mittel- bis langfristig zu teils schwerwiegenden Durchblutungsstörungen führen. Nikotin ist ein sogenannter Vasokonstriktor. Das bedeutet, dass es die Blutgefäße verengen kann. Aus diesen Gründen kann es bei langjährigen Rauchern zu Bluthochdruck oder zum sogenannten Raucherbein kommen.
Aber der negative Effekt auf die Durchblutung hat auch Folgen für Augenringe. Der Bereich um die Augen ist sehr empfindlich es geht alles sehr eng zu. Wenn sich das Blut dort staut und nicht mehr richtig ablaufen kann, und außerdem die Haut in diesem Bereich noch dünn ist (siehe nächster Punkt), kommt es zu bläulich aussehenden Augenringen.
Dazu kommt noch, dass Sauerstoff und andere Nährstoffe schlechter in die Gefäße kommen. Bestimmte Nährstoffe wie zum Beispiel Vitamin C oder Vitamin K sind auch bei Augenringen sehr wichtig.
Verdünnung der Haut
In einer Studie wurde die Dicke der Haut und ihr Zusammenhang mit verschiedenen anderen Merkmalen untersucht [1]. Dabei wurde eine negative Korrelation zwischen die Hautdicke und der Anzahl an Jahren, die eine Person rauchte, festgestellt.
Eine Korrelation ist ein Maß für den Zusammenhang zweier Variablen. Eine positive Korrelation bedeutet grob gesagt „je mehr, desto mehr“. Eine negative Korrelation bedeutet „je mehr, desto weniger“. Die beiden Variablen in diesem Falle sind Rauchen (gemessen an Anzahl an Jahren) und Dicke der Haut. Eine negative Korrelation bedeutet: Je mehr eine Person in der Vergangenheit geraucht hat, desto dünner die Haut.
Hier muss dazu gesagt werden, dass eine Korrelation keine Aussage über eine Ursache-Wirkung-Beziehung trifft. Sie besagt nur, dass zwei Dinge gleichzeitig auftreten. Wenn zwei Dinge gleichzeitig auftreten, heißt das nicht automatisch, dass eines davon die Ursache des anderen ist. Wir werden im nächsten Punkt aber sehen, dass es Gründe zur Annahme gibt, dass das Rauchen hier die Ursache für die dünnere Haut war.
Abbau von Kollagen
Über Kollagen und die Wichtigkeit für die Hautgesundheit habe ich in diesem Blog schon öfter geschrieben. Rauchen ist nicht nur schädlich für die Kollagensynthese, sondern baut auch aktiv Kollagen und Elastin in der Haut ab [2].
Dies ist der Hauptgrund, warum Rauchen vorzeitige Hautalterung bewirken kann. Im Alter lässt die Kollagensynthese allgemein nach und das Rauchen verstärkt diesen Prozess noch.
Dadurch lässt dich auch die oben beschriebene dünnere Haut bei Rauchern erklären. Wenn wir zwischen zwei Typen von Augenringen unterscheiden, handelt es sich hier um den Typ, der durch zu dünne Haut um die Augen verursacht wird. Durch den Abbau von Kollagen und die daraus resultierende dünnere Haut kann Rauchen Augenringe verursachen.
Fazit zu Augenringen und Rauchen
Wie wir gesehen haben, hat das Rauchen einige negative Auswirkungen auf die Hautgesundheit. Diese können sich sogar noch gegenseitig bestärken. Zum einen wird die Durchblutung gestört und und es kann im empfindlichen Bereich um die Augen zu einem Blutstau kommen. Außerdem kann die Haut im Laufe der Zeit ausgedünnt werden.
Beides zusammen, gestörte Blutzirkulation und dünne Haut um die Augen, sind sehr schlechte Nachrichten für Betroffene von Augenringen. Die bläulichen Augenringe scheinen dann erst recht durch und sind von außen stark sichtbar.
Für all diese Probleme braucht es natürlich Zeit und Menschen, die noch nicht lange rauchen, werden davon nicht unbedingt Augenringe bekommen. Allerdings ist die Frage, ob man es in ein paar Jahren oder Jahrzehnten überhaupt erst dahin kommen lassen will. Im Alter, wenn die Kollagenproduktion des Körpers sowieso nachlässt, wird es schwierig sein, das Problem mit den Augenringen und auch andere Hautprobleme dann noch in den Griff zu bekommen.
Quellen:
[1] Sandby-Möller J., Poulsen T., Wulf HC. – Epidermal Thickness at Different Body Sites: Relationship to Age, Gender, Pigmentation, Blood Content, Skin Type and Smoking Habits
[2] Ortiz A., Grando SA. – Smoking and the skin